Das Gedankenkarussell stoppen - Körper & Geist energetisieren
- Dana Sterbak
- 19. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Juni

Vielen Dank - liebe Pia Hübinger - zu der Inspiration, endlich einen Blogbeitrag zu diesem Thema zu schreiben.
Um das Gedankenkarussell zu stoppen, denken die meisten Menschen spontan wohl eher an Meditation, zur Ruhe zu kommen, sich aus dem Trubel rausnehmen (um den Trubel im Kopf zu beruhigen).
Was aber wenn wir so stark darauf trainiert sind, unser Hirn permanent auf Hochtouren laufen zu haben, dass es unmöglich erscheint und auch meist ist, es einfach so abzuschalten. Ergibt sich mal eine Pause im Tun & Denken, greifen wir heutzutage meist zu einem elektronischen Gerät und lenken uns darüber ab. Es fühlt sich erstmal so an, wie nicht mehr zu denken ... ist es aber nicht.
Du kannst den Gedankenstrom unterbrechen, indem Du Deine Aufmerksamkeit einfach auf das JETZT richtest. Werde Dir einfach des gegenwärtigen Augenblicks vollkommen bewusst.
Zitat: Eckart Tolle (aus dem Buch Leben Jetzt)
Wie lässt sich der ewige Gedankenstrom denn aber abstellen? Indem wir ganz bei dem sind, was wir JETZT IN DIESEM MOMENT tun. D.h. während Du diese Zeilen liest, ist ein leckerer Tee oder Kaffee prima. Nebenbei noch telefonieren oder auf dem Handy tippen definitiv nicht. Multitasking ist so ein Phänomen, welches sehr hilfreich sein kann mehrere Bälle gleichzeitig zu jonglieren. Es befeuert aber eher die Aktivität im Oberstübchen.
Inhaltsübersicht
Was ist Dein's? Was lässt Dein Gedankenkarussell sofort stoppen?
Ich bin mir sicher, intuitiv hast Du direkt den passenden Impuls bzw. die passende Idee!
Bevor ich hier also weiterschreibe und Tipps gebe aus meiner Praxis als Pilatestrainerin gebe, lies bitte erstmal nicht weiter. Sondern beantworte Dir folgende Frage:
Welches Tun (oder Sein) lässt Dich ganz darin versinken und die Zeit völlig vergessen.
Du hast sofort eine Antwort? BINGO!
Und schon hast Du zumindest einen Schlüssel, wie Du Deine Gedanken unterbrechen kannst.
Setz Dich nicht unter Druck. Manchmal hilft es auch, eine Nacht darüber zu schlafen oder zwei. Und plötzlich ist sie da, die Idee bzw. der Gedanke.
Was ist das Gedankenkarussell?
Uns allen ist mehr oder weniger klar, dass es sich bei einem Gedankenkarussell um eine Endlosschleife an Gedanken dreht. Ähnlich einer Spirale werden die Gedanken in immer neue Kreise und auch Dimensionen bewegt, die eher zu einer Steigerung führen denn zu einer Beruhigung.
Die Oberbergkliniken sprechen von Grübeln, wenn sich die Gedanken auf die Vergangenheit beziehen. Und um Sorgen, wenn sich die Gedanken um die Zukunft drehen. Gerade anhaltendes Grübeln beeinflusst unsere Psyche und kann depressive Phasen verursachen.
Gerade in schwierigen Situationen ist es umso wichtiger, diesen immer wiederkehrenden Gedankenstrom unterbrechen zu können und den Raum zu schaffen für neue Ideen, Lösungen und andere Wege. Unser Verstand wird nicht freiwillig eine Pause einlegen, dafür müssen wir ganz bewusst selbst sorgen.
mittels Bewegung das Gedankenkarussell stoppen
Ein Sport, der Deine volle Aufmerksamkeit fordert ist hier der Schlüssel. Unsere Gehirne sind üblicherweise so konditioniert, dass Gedanken nicht einfach so unterbrochen werden können. Etwas anderes muss unsere Aufmerksamkeit voll beanspruchen, damit losgelassen werden kann.
Mit Pilates hat mich von Tag 1 fasziniert, dass ich die komplette Trainingsstunde hochkonzentriert bin. Schweifen meine Gedanken dennoch einmal ab, merke ich es seeeehr schnell. Mit zunehmender Praxis kommt auch das tatsächlich gar nicht mehr vor.
Was meinst Du, was passiert, wenn Du eine Stunde konzentriert zuhören und die Anleitungen für Deinen Körper in Bewegung übersetzten musst? Ganz genau! Dein Körper fühlt sich sehr gut trainiert an und Dein Kopf sensationell klar. Ich habe mal das Feedback von einem Firmenkurs bekommen, den ich in der Mittagspause 30 Minuten im Park angeleitet habe: Es fühlt sich an, wie morgens frisch zur Arbeit zu kommen. Der Kopf ist total klar und aufgeräumt.
Auch als Trainerin habe ich diesen Effekt, weil ich die gesamte Stunde hochkonzentriert im Training bin, den bzw. die Teilnehmer durchführe und durchweg kleine Korrekturen gebe. Somit ist nicht nur das Training selbst sondern auch das Anleiten für mich der Schlüssel, meinen Fokus zu lenken und ganz im Moment anzukommen.
Besonders auch nach Feierabend ist es einfach essentiell, das den ganzen Tag hochtourig laufende Hirn 'runterfahren' zu können und in die innere Ruhe zu kommen. Daher ist Sport oder Bewegung generell am Abend sehr heilsam. Es darf allerdings auch nicht zu belebend sein.. So war das der Grund, weshalb ich mit Kundalini Yoga am Abend aufhören musste ... war danach immer so aufgeputscht, dass ich vor 3 Uhr nachts nicht einschlafen konnte.. Ähnliche Effekte können Spinning etc haben.
...und ohne mich sportlich betätigen zu müssen:)
Du hast Dir ganz oben im besten Fall schon eine oder mehrere Antworten dazu gegeben. Ansonsten gehe vielleicht eine Runde spazieren oder gib Dir einfach mehr Zeit, diese Frage wirken zu lassen. Wie oben schon erwähnt, ist die Methode 'drüber schlafen' oft sehr hilfreich.
Du darfst natürlich jeden Tag Sport treiben, wobei jeder Körper Pausen für die Regeneration braucht. Aber es gibt auch jede Menge anderer Möglichkeiten, das Gedankenkarussel zu stoppen. Hier sind meine Favoriten:
in der Erde buddeln und den Pflänzchen und Tierchen beim wachsen zuschauen
Handarbeiten
am Strand den Wellen zuschauen
Aktivitäten in Gemeinschaft: Gesellschaftsspiele, Ausstellungen, Konzerte zum mitsingen
Kettenkarussel fahren :)
...und so vieles mehr. Nach einem langen Arbeitstag ist es zu oft sehr herausfordernd, doch wieder aktiv zu werden. Auch Reden kann dann oft anstrengend anmuten. Aber es lohnt sich, die Synapsen im Hirn doch wieder neu auszurichten.
Vielleicht magst Du in den Kommentaren diese Liste ergänzen. Bin immer wieder neu fasziniert, wie verschieden wir sind und was jeden einzelnen runterkommen lässt.
neue Routine vor dem Schlafen gehen etablieren
Aus meiner Sicht ist es vor allem abends extrem wichtig, klar und innerlich ruhig ins Bett zu gehen. Auch hier vertraue Deiner Intuition, was Dich runterkommen lässt.
No Go:
Abendnachrichten schauen
mit Handy & Co daddeln
Streitgespräche führen und dieses offen lassen
Ideen:
sanfte Bewegung oder Dehnung
auf den Balkon gehen, die Augen schließen und den Geräuschen lauschen
Atemübungen
Körperreise
einen Roman oder Bericht lesen
Abendspaziergang wenn alles ruhig geworden ist
Jetzt mit meiner Tätigkeit als Pilatestrainerin ist mein Verstand deutlich ruhiger als noch vor ein paar Jahren. Damals habe ich Problematiken gedanklich regelmäßig mit nach Hause genommen, manchmal zu Hause die Geistesblitze bekommen - meist aber nur ewig lange weitergegrübelt. Es lohnt sich, kleine Routinen in den Alltag einzubauen, den Verstand abzuschalten und die Welt (auch die winzige) um uns selbst herum mit ganz neuen Augen betrachten zu können. Ich bin mir immer noch nicht sicher, woher unsere innere Stimme wirklich kommt. Sehr sicher bin ich mir, dass sie nicht im Gehirn beheimatet ist!
Wie nimmst du Dein Gedankenkarussel wahr? Was sind Deine Methoden, es zu unterbrechen?
Pilates ist ein Ganzkörper-Muskeltraining. Und ebenso wird aufgrund der Komplexität der Übungen eine hohe Konzentration entwickelt. Unser Körper wird rein physisch stärker und beweglicher, genauso entwickelt sich aber auch der Geist und damit unsere mentale Belastbarkeit. Wie schon Pilates selbst sagte, arbeiten wir an einem starken Fundament - um darauf ein ebenso starkes Haus zu setzen.
Du hast das Gefühl, Du bist nur noch gestresst und Dein Körper wird zunehmend schlapper? Vielleicht magst Du Pilates eine Chance geben, Dir einen neuen Weg zu zeigen. Effekte zeigen sich schon mit einem Training von 1 Stunde pro Woche.
Quelle:
Oberbergkliniken: Pathologisches Grübeln
Liebe Dana,
was für ein erfrischender, ehrlicher und zugleich tief berührender Beitrag. Ich habe jede Zeile mit einem Nicken gelesen. Dein Zugang zum Thema Gedankenkarussell ist so wunderbar unverkopft, so alltagsnah und geerdet. Und genau darin liegt seine Kraft.
Wie du beschreibst, dass es oft eben nicht reicht, „zur Ruhe zu kommen“ – weil der Kopf dafür schlicht zu sehr auf Tempo gepolt ist – spricht sicher vielen aus der Seele. Und deine Lösung: Ganz im Moment sein, über Bewegung, Präsenz und klare Routinen, macht den Weg leicht greifbar.
Deine Pilatespraxis wirkt hier wie eine Einladung, den Körper nicht als „Mittel zum Zweck“ zu sehen, sondern als echten Partner in der Rückkehr zur inneren Klarheit. Das ist berührend und motivierend zugleich.