Wie empfindest Du Stress? So viele Menschen auf dieser Welt leben, so viele verschiedene Antworten wird es wohl auf diese Frage geben. Fakt ist, dass wir Menschen so gepolt sind, in bestimmten Situationen mit Stress zu reagieren und dadurch hellwach und präsent sind. Wenn diese Situation geklärt ist, sollte der Körper sich jedoch wieder entspannen und regenerieren können. In unserer heutigen Gesellschaft jagt jedoch ein Ereignis das nächste und diese Erholungsphasen werden immer überschaubarer oder fallen ganz aus.
Hier in diesem Beitrag geht es weniger darum, wie der Alltag anders gestaltet werden sollte, um negativen Stress grundsätzlich besser steuern zu können. Es geht mir vor allem darum aufzuzeigen, wie Dich Sport und im Besonderen Pilates sehr schnell entspannt und Deinen Geist zur Ruhe bringt. Und vielleicht sogar Deine persönliche Ruheinsel wird.
Zu diesem Beitrag habe ich mich von einigen Blogparaden inspirieren lassen, die ich hier auch gern teilen möchte:
Dr. Renata Mauz - Was ist Stress für Dich?
Birgit Buchmaier - Achtsam entspannt; das ist meine Methode, Stress abzubauen
Jutta Gründler - Aufruf zur Blogparade: Schluss mit Stress: Deine Strategien für einen souveränen Alltag
Inhalt
Was bewirkt negativer Stress bei uns?
Ja richtig gelesen. Es gibt positiven Stress - wenn wir große Freude empfinden, uns beflügelt und voller Energie fühlen. Und es gibt den sogenannten negativen Stress - wenn wir in Sorge sind, angstvoll, unter Druck und gefühlt immer eine riesige Liste unerledigter Dinge im Hinterkopf haben.
Negativer Stress kann so viele Ursachen haben. Letztlich versetzt jeden Menschen auch etwas anderes in Stress. Klassiker sind dabei Arbeit, Geld, familiäre Zusammenkünfte, aber auch so viel mehr. Gefühlt werden wir Menschen generell dünnhäutiger und reagieren sehr viel schneller auch auf Kleinigkeiten.
Negativer Stress hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Körper UND Psyche. Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Magenverstimmungen, Tinnitus, aber auch Bluthochdruck können durch Stress ausgelöst werden. Burnout mit all seinen Ausprägungen sind wohl auch überwiegend Stress und Druck geschuldet.
Was hilft generell gegen Stress?
Viele denken in erster Linie an Entspannung und Ruhe. Ein gutes Buch auf der Couch oder Terrasse tut richtig gut.
Genauso z.B. aber auch eine Wanderung im Wald oder am See mit einer Kombi aus tieferer Atmung, Bewegung und viel frischer Luft. Zusätzlich stimuliert die Bewegung Körper und Geist und setzt jede Menge neue Energie frei. Glückshormone sind hier das Zauberwort.
Sofern es sich um keine schon bekannte und routinierte Bewegung handelt, können wir durch Bewegung auch unsere Gedanken beruhigen und den Moment wahrnehmen. Erst wenn unsere Gedanken wirklich zur Ruhe kommen, haben wir vollends entspannt.
10 Anregungen, wie genau Dir Pilates beim Stressabbau hilft
Ich höre immer wieder von Kunden nach einer Pilatesstunde, dass es ein Ausschalter für das Hirn und ein Einschalter für mehr Energie ist. Gerade auch die Kunden zur Mittagszeit fühlen sich nach dem Training wie frisch zur Arbeit gehen.
Warum unterstützt Pilates also den Stressabbau?
1. Atmung wieder neu lernen
Stress provoziert in uns eine sehr flache Atmung in den vorderen Brustkorb. Wird die Atmung tief, bewusst und langsamer, wird das parasympathische Nervensystem aktiviert ... welches für die Entspannung zuständig ist.
Im Pilates nutzen wir die Zwerchfellatmung für die bewusste Aktivierung des Powerhouses und ein wertvoller Nebeneffekt ist, dass die Bauchorgane endlich wieder richtig schön durchgeknetet werden. Gerade für Anfänger ist dies sehr ungewohnt und oft dauert es eine Weile, eine neue Atemroutine zu finden.
2. aufrechte Körperhaltung
Durch die umfassende Muskelarbeit (vom Scheitel bis zum grossen Zeh) arbeiten wir zum einen an der Länge der Wirbelsäule und damit an unserer Körpergröße im allgemeinen. Wir fühlen uns größer, aufrechter und stärker, richten uns buchstäblich auf. Trauen uns selbst auf der anderen Seite mehr zu und bekommen das Gefühl, deutlich mehr wuppen zu können - ohne daß es sich anstrengend anfühlt.
3. Fokus & Präsenz
Zuviel Stress bewirkt unter anderem auch, daß die Konzentrationsfähigkeit nachlässt. Ein klassisches Pilatestraining fördert neben mehr Kraft und Beweglichkeit auch die Konzentrationsfähigkeit, bringt somit Körper und Geist wieder in eine gesunde Balance.
Während des Trainings ist der Fokus ganz auf die Ausübung teils komplexer Übungen gerichtet. Es geht beim Training nie um die Quantität, sondern die Qualität der Übungen. Der perfekte Moment, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen!
4. Auf einer starken Basis stehen
Stress gibt häufig das Gefühl rumgeschubst zu werden und nicht mehr selbst das Steuer in Händen zu halten. Durch Pilates lernen besonders Frauen, die Muskeln auf der Innen- und Außenseite der Beine zu benutzen und zu stärken. Auf einmal wie ein Fels in der Brandung zu stehen ist ein sensationelles Gefühl. Kein Bedürfnis mehr, sich irgendwo abstützen oder verstecken zu müssen.
5. Verspannungen lösen
In stressigen Zeiten atmen wir nicht nur flacher, der Körper wird auch zudem unbeweglicher. Der Schulter-Nacken-Bereich wird immer verspannter und der Rücken schmerzt. Gerade hierfür ist ein regelmäßiges Sportprogramm unerlässlich. Pilates kombiniert in einzigartiger Weise Muskeltraining mit Dehnung ... in ein und derselben Übung. Keine Abschlussdehnung oder - entspannung notwendig!
6. Glückshormone durch Sport
Sport ist die beste Medizin bei Stress. Und Pilates hat ähnlich wie z.B. joggen den großen Vorteil, daß die Matte (fast) überall ausgerollt werden kann. Und schon kann das Pilates Training losgehen. Beim Sport schüttet der Körper Glückshormone aus, die unsere Stimmung heben und dabei helfen, Stress abzubauen.
Moderate Bewegung die anstrengt, aber nicht überfordert, baut Spannungen ab. Hilfreich besonders für Menschen, die angespannt und unruhig sind, aber auch wer sich müde und erschöpft fühlt. Moderate Bewegungen - wie beim Pilates - aktivieren und vitalisieren den Körper.
Nicht zu unterschätzen sind meines Erachtens auch die Fortschritte, die von Training zu Training feststellbar sind ... und wenn eine Übung - die zunächst nicht klappt - auf einmal möglich ist. Von meinen Kunden bekomme ich auch recht häufig Feedbacks, wie schnell sie im Alltag Veränderungen wahrnehmen und einfach stolz wie Bolle sind.
7. Anregung des Stoffwechsels
Gerade in längeren stressigen Phasen ist die Sportstunde das erste, was dran glauben muß.
Muskeln werden auch als eigenes Organ mit einem eigenen Stoffwechsel bezeichnet. Andauernder Stress erhöht die Produktion von Cortisol und begünstigt dadurch den Muskelabbau, das bringt den Stoffwechsel durcheinander. Das Protein in den Muskeln wird zu Glukose umgewandelt und dem Körper als Energie zur Verfügung gestellt. Bleibt der Cortisolspiegel dauerhaft erhöht, regenerieren sich die Muskeln langsamer und der Muskelaufbau ist gehemmt.
Pilates ist ein moderates Training für Körper & Geist und unterstützt Dich ganzheitlich. Die Widerstandskraft wird nachhaltig unterstützt, sodass Situationen im Leben gelassener und energetischer angegangen werden können. Deine Muskeln werden mitziehen.
8. Besserer Schlaf
Ein regelmäßiges Pilates Training fördert einen besseren Schlaf, um energiegeladener in Tag zu starten und resilienter zu werden für die Herausforderungen des neuen Tages.
Basis dafür ist die bewusstere Atmung in Kombination mit dem sanften Training und dem Abstellen des Gedankenflusses durch die hohe Konzentration während des Workouts.
9. wieder im Kontakt mit Dir selbst sein
Pilates verhilft Dir zu einem neuen Körpergefühl. Um darüber Dich auch selbst sehr gut wahrzunehmen, wenn Du z.B. mal wieder völlig zusammengesunken am Schreibtisch sitzt. Dies wirst Du zunehmend als unangenehm zu empfinden und die Haltung direkt ändern.
Körpergefühl heißt für mich die Wahrnehmung, was Dir guttut und das zu mehren.
10. Balance
Eine gute Balance zu haben ist wichtig für den Körper und auch mental. Die heutige Hektik im Alltag spiegelt sich oft im Inneren wider. Zudem ist Gleichgewicht etwas, was wir mit steigendem Alter im Blick behalten sollten.
Mit Pilates arbeiten wir in jeder Trainingsstunde auch am Gleichgewicht, mit dem Ziel es zu fördern und und das Vertrauen darin zu steigern. Auch diese vermeintlich kleinen Übungen fordern viel Konzentration und somit auch wieder die ganze Aufmerksamkeit.
Und das kann nur Pilates?
Natürlich nicht:)
Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, daß Pilates ein wirksames Training ist, um - neben einem Wow-Trainingseffekt - Stress abzubauen, innere Ruhe zu finden und (wieder) den eigenen Weg zu entdecken.
Du bist neugierig geworden und möchtest noch mehr darüber wissen, wie Pilates Dich unterstützen kann?
Dann schau gern hier nach einem passenden Termin für unser Gespräch:
Ich freue mich auf dich!
Liebe Dana,
danke für diesen wunderschönen Artikel. Mir gefällt besonders deine Gegenüberstellung von Stress zu verschiedenen Pilates Übungen. In allen Punkten stimme ich dir überein. Moderate Bewegung tut einfach gut, ist gesund und baut dann auch noch Stress ab. Was will Mensch mehr?
Herzliche Grüße, Birgit
Liebe Dana,
vielen Dank für deinen motivierenden Beitrag über Pilates! Du hast wunderbar aufgezeigt, wie wichtig Sport – und speziell Pilates – als Ausgleich bei Stress sein kann.
Besonders beeindruckend finde ich deine ganzheitlichen Ansätze, die du so klar vermittelst: Selbstwahrnehmung, Fokus, Präsenz, Atmung, Körpergefühl und Balance. Das sind alles Aspekte, die im Pilates wie auch im Yoga eine zentrale Rolle spielen.
Als Yogalehrerin kann ich deine Erfahrungen und Inspirationen voll und ganz bestätigen. Ich hoffe, dein Beitrag inspiriert viele Leserinnen, Pilates oder Yoga für sich auszuprobieren.
Herzliche und atementspannte Grüße,
Jutta 🌬️ 💚
Jutta Gründler | Mentorin für gesunden Atem | Ayurveda | Yoga
YuttaYoga.de